Silvester: Stress für Hund und Katze
Mit viel Lärm, bunten Feuerwerken und Böllern wird alljährlich das neue Jahr begrüßt.
Was Kinder und Erwachsene gleichermaßen fasziniert, hat auch unerwünschte Nebenwirkungen.
Die Silvesternacht ist für die meisten Tiere alles andere als ein guter Jahresabschluss.
Hunde, Katzen und andere Haustiere reagieren verstört auf das Krachen zu Silvester;
übermäßiger Lärm und ungewohnte Lichtreflexe lösen bei den Tieren Angstsymptome wie Zittern, Durchfall oder Bellorgien aus.
Um den Vierbeinern den Jahreswechsel so angenehm, so stressfrei wie möglich zu gestalten, sollten folgende Hinweise berücksichtigt werden:
- Lassen Sie Ihren Hund beim Spaziergang keinesfalls von der Leine!
Ein plötzliches Krachen kann ihn derart erschrecken, dass er in Panik gerät und davonläuft. - Halten Sie die Fenster möglichst geschlossen, damit die silvesterlichen Geräusche zumindest nur gedämpft an die sensiblen Ohren der Hunde und Katzen dringen.
- Eine vertraute Bezugsperson für den Vierbeiner sollte zu Hause bleiben, damit er sich nicht allein gelassen fühlt.
- Wenn sich die Katze versteckt, lassen Sie sie einfach in Ruhe. Sie fühlt sich an einem für sie sicheren Ort am wohlsten.
Hunde stimmen im Silvestertrubel gerne Heulkonzerte an.
Als Tierbesitzer sollte man auf dieses Verhalten aber nicht allzu sehr eingehen, denn das erzielt den gegenteiligen Effekt:
Der Hund fühlt sich in seinem Kummer verstanden und will seinen Menschen zum (jaulenden) „Mitleiden“ auffordern.
Eine Ruhigstellung des Haustieres mit Narkosemitteln wird nicht mehr empfohlen, da diese meist nur kurz wirksam sind.
Wiederholte Medikationen wären erforderlich, sind aber aus veterinärmedizinischer Sicht nur nach genauerster Gesundheitskontrolle und Überwachung des Patienten zulässig.
Außerdem bewirken chemische Sedativa oft genau das Gegenteil der erwarteten Wirkung: Die Tiere erleben, völlig unter Drogen, hilflos die schlimme Situation.
Da viele Sedativa die Geräuschempfindlichkeit der Tiere sogar noch steigern, kann dies bei entsprechender Lärmkulisse zu einem absoluten Stresserlebnis für das Tier werden.
Neuere veterinärmedizinische Therapieansätze nutzen angstlösende Wirkstoffe, stabilisierende Psychopharmaka und Pheromone zur Unterstützung in solchen Problemsituationen.
Eine besonders interessante Behandlungsmethode ist die Unterstützung mit dem Pheromon D.A.P. (dog appeasing pheromone) für den Hund und Feliway für die Katze.
Negative Nebenwirkungen sind bei diesen Präparaten nicht bekannt.
Diese Wirkstoffe müssen bereits rechtzeitig (Wochen vorher) angewendet werden, um eine optimale Wirkung am Silvesterabend entfalten zu können.
Unter den pflanzlichen Pharmaka hat der ölige Baldrianauszug (oleum valerianae) oft verblüffende beruhigende Wirkungen auf Hunde,
Bei Katzen haben Bach-Blüten-Tropfen (Rescue Tropfen) oft eine beruhigende Wirkung.
Eine andere Lösung wäre eine rechtzeitige Desensibilisierung ihres Tieres.
Mit einer speziellen Geräusch-CD,( Feuerwerk, Düsenjäger, Schüsse etc), die man erst ganz leise und dann immer lauter abspielt,
kann man das Tier ganz langsam an die unangenehmen Geräusche gewöhnen.
Eine individuelle Beratung zur Reduzierung der Stresssituation für ihr Tier zu Silvester führt ihr betreuender Tierarzt durch.